MATCHBERICHTE USV I - FC MENDRISIO

Mit einem Weitschuss im Anschluss an einen Corner verpasst Mathias Sele in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit die Führung äusserst knapp

Matchbericht Liechtensteiner Vaterland

FÜR DEN USV BLEIBT DIE TABELLENLAGE PREKÄR

Der Unterländer Erstligist USV Eschen/Mauren überwintert unter dem Strich. Gegen den Tabellendritten Mendrisio verlor das USV-Team nach einer kämpferisch und spielerisch starken Leistung unglücklich mit 0:1 (0:0). Ein Unentschieden wäre verdient gewesen.

Die Tessiner nutzten einen Ballverlust der Unterländer in der gegnerischen Platzhälfte mit einem schnellen Konter zur keineswegs zwingenden Führung. Bis dahin war das USV Team chancenmässig durchaus ebenbürtig und hatte sogar in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch Mathias Sele den Führungstreffer auf dem Fuss.

Beide Mannschaften leisteten sich im ersten Spielabschnitt einen regelrechten Schlagabtausch, in dem die Unterländer die teils technische und spielerische Überlegenheit der Tessiner durch einen grossen Kampfgeist wettmachten. Zwingende Torchancen waren in den ersten zwanzig Minuten Mangelware, ehe Mendrisio nach einem Ballverlust von Thöni im Mittelfeld zu einer ersten grossen Chance kam. Der auffälligste Tessiner Vinatzer konnte allein auf Torhüter Antic ziehen, der Kopf und Kragen riskieren musste um die torgefährliche Situation zu bereinigen. Im Gegenzug (21.) eine Direktabnahme von Pola, welche Noel Kabamba noch zu einem Eckball klären konnte.

USV verpasst Führungstor

In der Folge dominierten beidseitig die Abwehrreihen, ehe in den Schlussminuten der ersten Halbzeit die Unterländer Offensive auf sich aufmerksam machte. Nach einer Kombination von Pola über Stevic kam Schmid zum Abschluss (40.), doch konnte Torhüter Cataldo dessen Schuss aus spitzem Winkel noch zur Ecke abwehren. Und auch in der letzten Strafraumszene vor der Pause (45+1), standen die Unterländer dem Führungstor recht nahe. Nach einem Eckball, legte Kavcic für Sele auf, dessen Flachschuss aber um wenige Zentimeter am Pfosten vorbeistrich. Der Tessiner Torhüter wäre wohl kaum mehr an den Ball herangekommen.

Glückliche Gästeführung

Die zweite Halbzeit begann für die USV Mannschaft unglücklich. Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung löste erneut einen schnellen Konter der Tessiner aus. Sele kam gegen De Biasi einen Schritt zu spät, so dass dieser Gennari lancieren konnte.  Dabei rutschte Kavcic auf dem nassen Rasen aus und lief daher Gennari, der zusätzlich noch vom schlechten Stellungsspiel von Quintans profitierte, hinterher. Gegen den Schuss von Gennari  ins lange Eck hatte Torhüter Antic obwohl er noch mit den Fingerspitzen am Ball war, schliesslich keine Abwehrchance. Für einige Minuten war das USV Team nun sichtlich geschockt und beinahe wäre Vinatzer (53.)  mit einem abgelenkten Schuss an den Pfosten ein weiteres Tor für die Tessiner gelungen. Dieser Pfostenschuss war aber wie ein Weckruf für die Unterländer. Sie fighteten nun was das Zeug hielt und steigerten sich auch spielerisch. Zwei Minuten später schien der Ausgleich perfekt. Stevic tunnelte seinen Gegenspieler Kabamba und lacierte damit Knuth, dessen Flanke Pola zum vermeintlichen 1:1 einschoss. Der Linienrichter signalisierte beim Zuspiel auf Knuth – vermutlich zu Recht – eine Abseitsposition.  Mendrisio, das im bisherigen Saisonverlauf erst 12 Gegentore einstecken musste, verteidigte nun phasenweise mit fast der ganzen Mannschaft. Obwohl sich für die USV Mannschaft doch noch die eine oder andere Möglichkeit durch, Stevic, Menzi und Pola ergab und der Schiedsrichter ein Handspiel der Gäste im Sechzehner als angeschossen taxierte, fehlte wie so oft in den letzten Spielen neben dem Glück auch die nötige Durchschlagskraft. (hem)

Telegramm:

Sportpark Eschen-Mauren – 400 Zuschauer – Schiedsrichter Huber Michael, assistiert von Rhyner Pascal und Reuteler Stefan.

USV Eschen/Mauren:  Antic;  Martinovic, Quintans, Kavcic, Sele; Schmid (66. Menzi), Thöni, Knuth, Willi (76. Kardesoglu); Stevic, Pola. 

FC Mendrisio: Cataldo; Croci Torti, Kabamba N., Kabamba M., Kandiah; Gennari, Moscatiello, De Biasi (80. Perego) , Senkal; Vinatzer, Sarr (84. Calic).

Tor: 0:1 48. Min. Bruno Gennari

Bemerkungen: Verwarnung für Gennari (Mendrisio) – USV ohne Bärtsch, Kühne, Peters, Kieber, Fässler, Ritter (alle verletzt), Baumann (gesperrt) – Mendrisio ohne Mazzetti und Garetto (beide verletzt), Naboni und Scacchi (andere Mannschaft), Regazzoni (gesperrt) – Pfostenschuss von Vinatzer (53.) – unter den Zuschauern Sportminister Daniel Risch und LFV Präsident Hugo Quaderer

 

Matchbericht Liechtensteiner Volksblatt

Kein Abschiedsgeschenk für Trainer Wild – USV unterliegt im Sportpark Mendrisio 0:1

1. Liga Der USV Eschen/Mauren musste sich trotz einer guten Leistung dem FC Mendrisio mit 0:1 geschlagen geben. Damit überwintern die Unterländer auf einem Abstiegsplatz.

Von Elred Faisst

Für den USV Eschen/Mauren gab es im letzten Spiel vor der Winterpause keine Punkte.?(Foto: Michael Zanghellini)

Der Unterschied zwischen dem Titelkandidaten Mendrisio und dem Abstiegskandidat USV Eschen/Mauren war auf dem Spielfeld nicht erkennbar. Aber letztlich im Resultat. Die Tessiner waren in der Chancenauswertung eben um ein Tor besser als die Unterländer. Dem Spieleverlauf entsprach das Ergebnis aber nicht wirklich.

Der USV vergab vor der Pause zwei ganz dicke Chancen auf die Führung. Nicolo Pola wählte in der 25. Minute aus kurzer Distanz die kurze statt die lange Ecke und scheiterte am starken Mendrisio-Keeper Cataldo. Und der stark spielende Marsel Stevic schoss kurz vor der Pause von der Strafraumgrenze nur um wenige Zentimeter am rechten Torpfosten der Gäste vorbei. Allerdings tauchte auch Mendrisio gefährlich vor USV-Goalie Boban Antic auf. Aber Jan Martin Vinatzer scheiterte nach tollem Durchstecker an Antic, der mit dem Fuss klären konnte.

Gegentor gleich nach der Pause

Unmittelbar nach Seitenwechsel gingen die Gäste schon entscheidend in Führung. Der schnelle Bruno Gennari zog auf der rechten Seite von der Mittellinie weg unwiderstehlich in Richtung USV-Tor und traf per Flachschuss zum 1:0 für die Tessiner (48.). Die USV-Abwehr war nie in der Lage, den Mendrisio-Angreifer zu stoppen. Nur wenige Minuten später stand Maximilian Knuth nach Zuspiel von Mathias Sele um wenige Zentimeter im Abseits, sein Zuspiel verwertete Pola zum vermeintlichen Ausgleich, der Schiedsrichter-Assistent hatte die Fahne aber oben. Praktisch im Gegenzug rettete der Pfosten für den schon geschlagenen Antic. Bei einem – allerdings unabsichtlichen – Handspiel im Mendrisio-Strafraum gab Schiedsrichter Huber zu Recht keinen Elfmeter (79.). Die letzten Angriffsbemühungen des USV blieben dann ohne Erfolg. Im Gegenteil. Nach einem feinen und vor allem schnell gespielten Konter hatte Vinatzer das 2:0 auf seinem rechten Fuss (85.). Der letzte USV-Versuch auf den Ausgleich, ein Kopfball von Pola, landete in den Armen des Mendrisio-Keepers.

Mannschaft hat guten Charakter

«Wir waren sicher nicht schlechter als der Gegner. Ich hoffe nun, dass die Mannschaft, die einen sehr guten Charakter hat, im Frühjahr die Wende schafft und in der Liga bleibt», sagte USV-Trainer Christoph Wild, der seinen Sessel bekanntlich räumt. Mit dem in Österreich wohnenden Niederländer Erik Regtop steht der Nachfolger bereits fest (das «Volksblatt» berichtete).